Sonntag, 10. Oktober 2010

Aloha

Wir befinden uns inzwischen zwar schon 2 Stationen weiter, wollen euch unsere Erlebnisse im Aloha-State aber nicht vorenthalten.
Angefangen hat es in Captain Cook, von wo unser letzter Eintrag kam. Nachdem wir am Flughafen einen Mietwagen gekriegt haben, der noch die Rechnung von 3 Wochen vorher drin liegen hatte (es war also ein Neuwagen), sind wir zu Walmart gefahren, um uns ein bisschen zu verpflegen. Man hoert zwar viel von den tropischen Fruechten, die auf Hawaii so wachsen, aber der ganze Walmart, der ungefaehr die Groesse der Koelnarena (ok, etwas uebertrieben...) hatte, hat keinerlei Frischobst angeboten. Das Obstigste, was es gab, waren wahrscheinlich die "Fruchtsaefte" mit 5% Frucht und 95% Zucker drin.
Diese Enttauschung wurde dann abends aber wieder wett gemacht und uebertroffen: Suzette, die in unserem Bed and Breakfast fast alles schmeisst (den Rest macht der Besitzer, Eric), hat uns lauter Fruechte gezeigt und essen lassen, von denen wir noch nie etwas gehoert hatten. Und sie kamen auch noch direkt von der Farm um das Haus herum. Wer von euch hat z.B. schon mal was von Rambutan, Jackfruit, Lilikoi oder Cubanas gehoert? Und frisch gepflueckte Guaven, Papayas, Mangos und Sternfruechte hat man auch nicht jeden Tag auf dem Teller. Wir waren auf jeden Fall frisch mit Vitaminen versorgt und konnten unsere Suite beziehen. Das B&B ist relativ neu, daher sind die Preise sehr guenstig und wir haben es schon fast bereut, nur eine Nacht dort zu bleiben. Unseren urspruenglichen Plan, direkt morgens frueh weiter zu fahren, haben wir jedenfalls angesichts des Super-Fruehstuecks und einer Fuehrung ueber die Farm, die Eric mit uns gemacht hat, aufgegeben. Selbst geerntete Macadamianuesse und Mangos und Kaffeebohnen im Rohzustand wie auch sonst zu sehen, wie und wo das alles waechst, was man in Deutschland nur im Obstregal findet (wenn ueberhaupt), war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung!



Weiter ging es dann Richtung Sueden, wo ich das erste Mal in einem Automatik-Auto gefahren bin (und Olli keine Kommentare zum wann-soll-geschaltet-werden machen musste). Generell ist die Big Island landschaftlich sehr abwechslungsreich: Kaffeeplantagen gehen ueber in Lavafelder, wo meilenweit nur Stein zu sehen ist, ploetzlich wird es wieder gruen, dann Regenwald, dann Regionen, wo alle Graeser total vertrocknet und wie verbrannt aussehen...

Am Black Sand Beach (warum der wohl so heisst..) haben wir einen Halt gemacht und Riesenschildkroeten aus naechster Naehe gesehen, die dort am Ufer "gegruendelt" (Insider ;-) ) haben.



Der Sand war auch faszinierend, denn es war fast so, als waere der Strand asphaltiert.



Ins Wasser sind wir jedoch nur mit den Fuessen gegangen, denn die naechste Station war Volcano, wo der Nationalpark um 5 Uhr schliesst und man auch bis dann im B&B eingecheckt haben sollte.
Unser B&B war ein "Hexenhaeuschen" von 1912 und als wir spaeter im Dunkeln ankamen, war sonst niemand da- das war schon etwas unheimlich.

Wir sind auf den Tipp von Suzette (das war echt Gold wert, denn den Rest unseres Big-Island-Aufenthaltes haben wir quasi um ihre Tipps drumrum gebastelt) noch in den Nationalpark gefahren, denn das Museum dort ist bei vulkanischer Aktivitaet auch langer als 5 Uhr geoeffnet. Dort ist eine aktuelle Caldera des Kilauea-Vulkans zu sehen. Als wir amkamen, war es noch hell und man hat nur den (giftigen Sulfur/Sulfid/Sulfat (?) (bin ja keine Chemikerin) ) Dampf aus dem Krater kommen gesehen.



Im Museum hat uns dann ein freundlicher Ranger noch einiges erzaehlt und als es dann dunkel war, konnte man die Magma aus dem Krater schimmern sehen. Das war schon sehr faszinierend, neben der schieren Groesse des Areals und dem Bewusstsein, dass da etwas brodelt, was kein Mensch beeinflussen kann!



Den naechsten Tag haben wir dann auch im Nationalpark verbracht und weiter "die Wunder dieser Erde" bewundert. Nach einem kurzen Trail durch eine Lavatube (wie sie entsteht, habt ihr glaube ich schneller gegoogelt, als dass ich es beschrieben habe) und einen Regenwald (der ueberhaupt nicht regnerisch war), war unser urspruenglicher Plan schon abgearbeitet. Vom Parkplatz aus konnte man aber auch den Iki Crater Trail machen.



Man konnte von oben in diesen Krater reinsehen und urspruenglich wollte ich nur mal auf einem erkalteten Lavafeld stehen (siehe Bild).


Als wir dann aber unten waren, haben wir uns gedacht, dass es ja doch schoener ist, den Rundweg zu gehen, als da wieder hoch zu gehen, wo man runter gekommen ist. Ohne Wasser oder sonst was dabei war das unsere persoenlicher "Devastation Trail" (der eigentlich so benannte Trail fuehrt 0,8 Meilen durch ein Gebiet, wo erforscht wird, wie die Vegetation wieder anfangt zu wachsen). Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Der Ausbruch war Ende 1959 (kurz nachdem Hawaii ein Staat der USA wurde - man mag spekulieren, ob es Zusammenhaenge gibt und was die Hollywood-Studios damit zu tun haben ;-) ) und seit 15 Jahren erst ist der Krater soweit erkaltet, dass man dort wandern kann!

Nachmittags sind wir dann noch in einem grossen Meerwasser-Becken gewesen, das durch unterirdische Hitze (durch vulkanische Aktivitaet) aufgewaermt wird und so haben wir noch ein bissche Zeit in der Salzwasser-Badewanne verbracht und uns den Pieks-Angriffen der ca. 3 cm grossen Fische (which "may become aggressive", laut Info-Schild) ausgesetzt.



Echte Lava, die ins Meer fliesst, wollten wir eigentlich auch noch sehen und sind deshalb an einen bestimmten Ort JWD gefahren. Mit Taschenlampe ausgeruestet (es wird sehr frueh sehr dunkel auf Hawaii) sind wir losgelaufen, haben aber gottseidank ein entgegenkommendes Ehepaar getroffen, die wir gefragt haben, ob es sich lohnt, man Lava sieht und wie weit es noch ist. Da man weder Lava sehen konnte und die beiden seit nachmittags unterwegs waren, haben wir unsere Tour abgebrochen und sind nach Hilo in unsere Unterkunft gefahren.

Hilo ist die einwohnerstaerkste Stadt der Big Island, deshalb hatten wir den ganzen naechsten Tag dort reserviert. Wir waren aber schnell durch (inkl. Farmer`s Market, Lilikoani`s Garden und Coconut Island), sodass wir den Nachmittag am Meer verbringen wollten. Merke jedoch: Nicht alles, was Beachpark heisst, hat Sandstrand und man kann dort ins Wasser gehen. Im Endeffekt war es ein auf-der-gruenen-Wiese-Liegen mit Meeresrauschen, das das Meer von Steinen/Felsen durchsetzt war und die Wellen auch nicht zu verachten.

Nach zwei Naechten Hilo und immer wieder der Frage, was und wo essen wir (und Fast Food im Endeffekt immer die Preis-Sattmachungs-Faktor beste Alternative war), haben wir auf der Fahrt Richtung Kona in einem Deli in einem Dorf im Norden eine typisch-amerikanische Erfahrung gemacht. Die Leute und das Essen und die Einrichtung waren einfach so, wie in einem Film, wo irgendwelche Leute Plaene machen, wie sie die Bank ueberfallen, ihre Familiengeschichte ausrollen oder, oder.

Unterwegs waren wir auch beim Punalu`u Lookout, dort kann man in das Punalu`u-Valley runter gucken, wo (angeblich) alles noch sehr unberuehrt ist.


Kurz vor Kona, wo wir die letzte Nacht verbracht haben, waren wir an einem Strand (leider faellt uns beiden der Name gerade nicht ein), der zu einem der schoensten Straende der USA gewaehlt wurde. Es war tatsaechlich super, das Wasser angenehm, die Wellen so, dass man drin "toben" (sagt man das in unserem Alter noch?) konnte und am Strand konnte man auch gut liegen.



In Kona selbst standen dann alle Zeichen auf Ironman (der gestern, also am 9. stattfand): Jeder Shop hat irgendwelche "offiziellen" Ironman-Produkte und die Triathleten tummeln sich. Das war besonders am naechsten Morgen schoen anzusehen: Olli und ich genossen unser Pancake-Fruehstueck mit Blick aufs Meer, wo die Triathleten die Kalorien wieder abtrainiert haben :-)

Mittags verliessen wir dann Big Island, eine wirklich naturmaessig absolut faszinierende Insel, in Richtung Oahu, das uns fuehlen liess, als waeren wir statt nur 40 Minuten ein paar Inseln weiter 8 Stunden nach Japan geflogen.
 Dazu jedoch im naechsten Eintrag mehr... (wir machen heute wieder Fliessband-Blog-Schreiben)

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