Bestimmt hat jeder schon mal Bilder vom Sonnen- oder Mondtempel in Mexico gesehen (auch ohne zu wissen, welche es sind). Da die Metro leider nicht so weit faehrt, haben wir an einer Tour teilgenommen, die von einer Tour-Agentur (schoenes Wort, reimt sich ;-) ) angeboten wurde.
In 2 Minibussen haben wir einige Sehenswuerdigkeiten "erfahren", die im Norden Mexico-Citys liegen. Der Tourguide hat sehr gut erklaert, sodass wir einiges mitgenommen haben. Und er hat sich auch gefreut wie ein Keks, als er erfahren hat, dass wir aus Koeln kommen. Da war er angeblich im Maerz und hat Gluehwein getrunken ;-)
Zuerst ging es nach Tlatelolco, einer praespanischen Ansiedlung, die von diversen Voelkern nacheinander genutzt wurde. Hier war es interessant zu sehen, wie die Tempel vergroessert wurden, indem quasi eine Huelle drumherum gesetzt wurde. Ganz anschaulich wird es durch die russischen Matrjoschka-Puppen, die nach einem aehnlichen Prinzip aufgebaut sind.
Ziemlich schockierend war dann die Geschichte, die hinter dem Plaza de las 3 Culturas steckt: Hier fand 1968 ein Massaker statt, zu dem sich die Regierung erst seit 1998 bekennt. Die Einschussloecher auf den Steinplatten liessen neben dem ganzen "Uralt-Kram" relativ neue Geschichte ganz schoen real werden.
Zur "Reinwaschung" sind wir dann zum Schrein der Jungfrau von Guadalupe (siehe letzter Eintrag) gefahren.
Wobei Schrein eine ziemliche Untertreibung ist, denn um diesen Stofffetzen mit der Jungfrau drauf herum ist ein riesengrosses Wallfahrtsgelaende. Die alte Basilika wurde im Laufe der Zeit zu klein, ausserdem kippt sie nach links ab (warum der schiefe Turm von Pisa nur so beruehmt ist- hier gibt es ganz viele Gebaeude, die schief stehen...). Das war ziemlich komisch, sich darin zu bewegen, weil der Kopf denkt, dass der Boden doch gerade sein muss, man aber trotzdem bergauf laufen muss.
Nach einem Gang durch den Park, der zu der Stelle fuehrt, wo das Wunder (dieser Stofffetzen) empfangen wurde, ging es dann Richtung Teotihuacan.
Aaber: nicht direkt zum Ziel unserer Reise, den Tempeln. Erst haben wir der Familie Martinez einen Besuch abgestattet. Seitdem ist glaube ich die Agave meine Lieblingspflanze, die ist so vielseitig nutzbar, als Nadel und Faden, als Papier und weiteres mehr- und nicht zu vergessen auch Tequila, den wir verkoestigen durften. Gut, dass es danach Essen von einem mexikanischen Buffet gab. Mit (mindestens) zwei kulinarischen Premieren: Wir haben Kaktus gegessen und Tamarind getrunken.
Endlich ging es danach dann auf das Tempelgelaende. Insgesamt waren wahrscheinlich mehr Souvenirverkaeufer als Besucher dort unterwegs, sodass "No, gracias" unsere meistgesprochenen Worte diesen Tages wurden.
Es war sehr gut, dass unser Guide am Anfang noch einiges erklaert hatte: Mir waren naemlich direkt die schoenen Kiesel zwischen den grossen Steinen aufgefallen und ich habe die alten Kulturen schon fuer ihre Kreativitaet gelobt. Es ist jedoch so, dass diese Kiesel von den Archaeologen dorthin geklebt werden, wo schon restauriert ist. Dieses Wissen ist uns auch bei allen weiteren Ruinen, die wir noch gesehen haben, sehr nuetzlich gewesen.
Teotihuacan in kurz ist einfach nur Wow! Es ist total faszinierend, was die Menschen vor so langer Zeit schon gebaut haben! Ebenso die Tatsache, dass noch so viel unter anderen Staedten liegt und die Ausgrabungen immer weiter gehen. Beim Anblick der Archaeologen, die da in bruetender Sonner mit dem Pinselchen arbeiteten, haben Olli und ich Umschulungsplaene zum Archaeologen ganz schnell verworfen :-).
Das Gelaende, was man begehen kann, ist ca. 3 Quadratkilometer gross und man kann auf viele Tempel drauf gehen und die Aussicht geniessen, die umso schoener ist, nachdem man Stufen erklommen hat, die man von keinem DIN-Amt genehmigt kriegen wurerde... Wir waren einfach nur fasziniert, denn in live kommt man sich nochmal viel kleiner daneben vor, als wenn man Fotos sieht!
Ueberwaltigt von den Eindruecken hat dann auf der Rueckfahrt der ganze Minibus geschlafen (ausser dem Fahrer hoffentlich..)
Bildbeweis-Beweisbild |
Strasse der Toten (vom Mondtempel betrachtet) |
Sonnentempel |
Katzensprung vom Sonnen- zum Mondtempel |
Laura sorgt fuer eine Mond(tempel)finsternis |
Tja, die McDonalds-Lobby scheint auch in Mexiko sehr präsent zu sein! Warum auch Quark essen, ist viel zu gesund!! =)
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